Bericht von der gemeinsame Sitzung der Räte 6. und 7. September 2021 – Abschluss der Legislatur, Eröffnung des Prozesses der Entwicklung der pastoralen Strukturen

Zur letzten Sitzung in der jetzigen Legislaturperiode kamen am 6. und 7. September die Räte der pastoralen Berufsgruppen im Klausenhof zusammen.

Unser Rat begann vorweg mit einer Zusammenkunft der gewählten Kolleg:innen für einen Rückblick, eine Auswertung und der Formulierung von Learnings als Angebot für den nächsten Rat. Es lässt sich sagen, dass die Ratsarbeit als eine im Potential lohnende, aber auch ermüdende, kleinteilige Arbeit erlebt wurde. Über eine lange Distanz zeigt sich die fortschrittliche Entwicklung z.B. in der Zusammenarbeit der Räte oder in der Hineinnahme der Räte in Konsultationen von Prozessen der Bistumsentwicklung. Neben der wahrgenommenen Langsamkeit und theologischen Uneindeutigkeit solcher Prozesse steht aber die Frage nach der Entscheidungs-Teilhabe der Räte kritisch im Raum. „Wo wird was entschieden?“ lautet die Anfrage an die Leitungsverantwortlichen. Auf der anderen Seite steht die Selbsterinnerung des Rates an sich als Beratungsgremium. Der in den letzten Jahren gegangene Weg einer engmaschigeren Verbindung zwischen Räten, Bistumsleitung und bischöflicher Behörde gehört auf jeden Fall fortgesetzt, weil dabei nicht einzelne Positionen aneinander geraten, sondern Räume eröffnet werden, die gemeinsam beschritten werden. Konkrete Erfahrungen gerade der jüngeren Zeit sind durchaus ermutigend.

Die gemeinsame Konferenz begann mit einem Abendgebet, welches von Hendrik Werbick gestaltet wurde. Tenor: „Früher war alles besser“ ist ein mit Blick auf die Zukunft falsches Versprechen.

Der abendliche Impuls von Reinhard Feiter, Pastoraltheologe an der WWU Münster, schaute ebenfalls in die Zukunft. Ausgehend vom Verständnis der Seelsorge als Selbst-Sorge und der Rolle der:des Seelsorgenden als an der Befähigung zur Selbst-Sorge arbeitenden, skizzierte Feiter eine Pastoral, die auf einer Wahl von Suchenden beruht. Er plädierte angesichts einer „überdeterminierten Praxis“ von Seelsorge für eine Fokussierung auf dieses Geschehen. Demnach wären dann alle Anzeichen einer kleineren, ent-mächtigten Kirche kein Krisenzeichen, sondern eine Wirklichkeit, in der Seelsorge gestaltet werden kann. Nach einem Austausch über diese Gedanken endete der Tag „früher oder später“ im geselligen Beisammensein, dessen Qualität für Kontakte und Vernetzung nicht zu unterschätzen ist.

In der morgendlichen Eucharistiefeier richtete Bischof Felix seinen Blick auf das Thema des Tages, die Vorstellung von Hintergründen und Überlegungen zum angekündigten Prozess zur Entwicklung der pastoralen Strukturen. Von der Tageslesung aus dem Kolosserbrief her ermutigte er dazu, immer wieder einen Schritt zurückzutreten, um ins Sichtfeld zu bekommen, dass wir Christus Räume geben müssen.

Am Vormittag stellten dann Generalvikar Klaus Winterkamp, die Hauptabteilungsleitungen Maria Bubenitschek, Ulrich Hörsting und Karl Render sowie Markus Wonka aus dem BMO den Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen vor. In Klarheit, mit Dialogfähigkeit und dem Wissen um Fragen, auf die Antworten noch erarbeitet werden müssen, waren es gute Stunden, in denen immer wieder auch auf die Ausführungen von Herrn Feiter am Vorabend zurückgegriffen wurde. In Loyalität mit dem Diözesanrat und dem Kirchensteuerrat, die erst am 17. September diese Einführung erhalten, werden hier keine Details präsentiert. Stil und Achtsamkeit sind Merkmale eines gelingenden Prozesses.

Die Tagung und damit die gemeinsame Arbeit in dieser Legislatur endete mit einer Auswertung der Arbeit als Gesamt-Räte. Die Inhalte der Reflexion unseres Rates vom Vortag treffen auch auf die Gesamtgruppe zu.

/jch