Studientag des Rates der Pastoralreferent*innen

Der Rat der Pastoralreferent*innen hat den Auftrag, die Entwicklung der Berufsgruppe mitzugestalten. Dies tut er in der Zusammenschau von dienstrechtlichen und berufspolitischen Kontexten sowie den Interessen des Dienstgebers, was ja auch die Zusammensetzung des Rates verdeutlicht.

Der im letzten Herbst neu gewählte Rat hat sich diese Aufgabe besonders deutlich auf die Agenda gesetzt. Denn das inzwischen geflügelte Wort vom Kulturwandel mit seinen bisherigen Ausformungen durch Markenbildung, Prioritätensetzung und gemeindlichen Leitungsmodellen ist Ausdruck einer Entwicklungsbewegung in unserem Bistum, die auch unsere Berufsgruppe betrifft – als Angesprochene, als Betroffene, als Umsetzer, als Ideengeber.

Um in Sachen Profilentwicklung miteinander in Bewegung zu kommen, galt es, einen Überblick darüber zu erhalten, was aus verschiedener Richtung gerade über den Beruf der Pastoralreferent*in gedacht wird. Dazu fand am 20. August ein Studientag statt, bei dem sich die Mitglieder des Rates – inklusive der IDP-Leitung und der Personalreferentin – in großer Zahl trafen.

Unter der Moderation von Regina Laudage-Kleeberg kamen wir in eine gute Nachdenklichkeit, die, neben der Lektüre von Berufsentwicklungsimpulsen z.B. vom kirchlichen Organisationsentwickler Valentin Dessoy, insbesondere durch den Impuls von und den Austausch mit Holger Bramsiepe (GenerationDesign, Wuppertal) gestärkt wurde.

Er stellte die Zukunft der Gesellschaft, in die hinein wir als Kirche im Bistum Münster gesandt sind, als Idee dessen, was wir heute denken und tun – also als gestaltbare Wirklichkeit – vor und nannte verschiedene beobachtbare Trends, z.B. Urbanisierung, Connectivity, Sicherheit oder New Work. Bramsiepe illustrierte dies an schon erkennbar in der Wandlung befindlichen Formen des Zusammenlebens und der Arbeitswelt. Dadurch wurde deutlich, dass wir als Berufsgruppe hinsichtlich dessen was wir tun (Inhalt und Auftrag des Dienstes, auch im Gespräch mit dem Dienstgeber) und wie wir es tun (Fähigkeiten für die Arbeit, man denke hier auch an Erfordernisse an die Aus- und Fortbildung) nach vorne denken sollten. Unsere Alltagserfahrung erhielt hier wertvollen Unterbau.

Inhaltliche Vereinbarungen gab es ganz bewusst nicht, dafür stehen wir noch zu sehr am Anfang. Aber wir nehmen Gedanken mit in den Austausch auf der gemeinsamen Klausur der Räte Anfang September. Dort ist auch unser Bischof Felix Genn dabei. Danach gilt es den Stand der Dinge zu sichten: Was werden wir mit allen pastoralen Dienstgruppen gemeinsam weiterbearbeiten und voranbringen? Wo möchte der Bischof Schwerpunkte setzen? Was möchten wir in breiterer Weise mit den Kolleg*innen der Berufsgruppe besprechen?

Es wird sich lohnen, sich von Zeit zu Zeit über den Fortgang zu informieren und Einladungen zum Gespräch, z.B. auf der Kreis- bzw. Stadtdekanatsebene wahrzunehmen. Die Profilentwicklung unseres Berufs geht ja nun wirklich jede und jeden an. Bei Rückfragen, Hinweise und Ideen sind die Mitglieder des Geschäftsführenden Ausschusses gerne auskunftsfähig und ansprechbar.

/jch

Sommerpause? Keineswegs!

Es ist ein gutes Zeichen, wenn es nicht heißt: „Ach, darum können wir uns dann im Herbst kümmern“, sondern mit Weitsicht ruhig und engagiert weiter an den Themen gearbeitet wird. Die Themen? Das Thema! Das Thema, das viele in unserer Berufsgruppe umtreibt und das der Rat sich folgerichtig als Schwerpunktthema gesetzt hat: Die Rollenveränderung des pastoralen Dienstes in der zukünftigen Gestalt von Kirche.

An verschiedenen Stellen bahnt es sich ja an, da muss man nur auf Kirchenbild-Plakate und die Verortung von Hauptberuflichen darin schauen, sich die Gedanken des bischöflichen Rats zur hauptberuflichen Begleitung von Gemeinden durchlesen und die Gehversuche mit geteilter Leitung in den Pfarreien vor Augen halten. Und wer in die Geschichte unserer Berufsgruppe schaut weiß: Es ist gar kein neues Thema, aber ein Thema, das in unserer Zeit offener diskutiert werden kann. Wer dann noch in die Breite der faktischen Einsatzfelder schaut, entdeckt, dass Kolleginnen und Kollegen an mancher Stelle schon lange in einer Berufswirklichkeit unterwegs sind, die wir bisher als „besonders“ oder „außerordentlich“ benannt haben. Wir können also sogar bei uns selber lernen.

Der Rat der Pastoralreferent*innen wird bei einem internen Studientag am 20. August tiefer in das Thema einsteigen. Wertvoll und zukünftig sicher wirkungsvoll ist dabei der gute Kontakt zum Dienstgeber: Maria Bubenitschek als Personalreferentin in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal gestaltet den Tag mit. Und mit Christel Plenter und dem IDP-Team gab es einen ersten Gedankenaustausch dazu. Bei der gemeinsamen Klausur der Räte – also gemeinsam mit den Priestern und Diakonen – am 3./4. September bringen wir die jeweiligen Gedanken der Berufsgruppen zusammen und kommen auch mit unserem Bischof darüber ins Gespräch. Beides – Studientag und Räteklausur – wird konkretisieren helfen, den Prospekt für die weiter zu vertiefenden, anzugehenden, umzugestaltenden Dinge zu füllen.

Es ist gut, dass es diesen Weg gibt und es ist gut, dass es ein gemeinsamer Weg ist. Im Kontext des ausgerufenen Schlagworts vom „Kulturwandel“ ist es ein konkreter Beitrag, nicht nur über Wandel zu reden, sondern ihn auch zu gestalten. Denn wir im pastoralen Dienst sind Kulturträger.