Dinge, die einen gemeinsam betreffen, sollte man auch gemeinsam angehen. In diesem Sinne sind der Priesterrat, der Diakonenrat und der Rat der Pastoralreferent*innen seit einigen Jahren zunehmend gemeinsam unterwegs. In den Räten kommen gewählte Vertreterinnen und Vertreter der pastoralen Dienste zusammen. Die Grundhaltung bei den Treffen ist, dass die Gemeinsamkeiten groß und die Unterschiede eine Chance sind.
Den Klausurtag Anfang September muss man in einen Gesamtzusammenhang stellen: Kirche verändert sich, Kirche soll sich auch weiter verändern. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf das Berufungs- und Berufsverständnis von Priestern, Diakonen und Pastoralreferent*innen, auf die Zusammenarbeit untereinander und mit weiteren Akteuren, auf die daraus folgenden Erfordernisse von Aus- und Fortbildung sowie die Personalentwicklung. Der „Kulturwandel“ ist auch hier wahrnehmbar.
Jede Gruppe aus dem pastoralen Dienst brachte Impulse in die Klausur mit ein, zu denen dann gemeinsam gearbeitet wurde: Die Diakone fragten nach ihrem Beitrag in der zukünftigen Gestalt der Kirche. Die Pastoralreferent*innen schärften den Blick auf die heutigen Funktionen des pastoralen Dienstes inner- wie außerkirchlich. Die Priester betonten den Wunsch, nicht losgelöst von den anderen Leben und Glauben miteinander zu teilen.
Ziel der Klausur war nicht, konkrete Folgerungen abzuleiten, sondern in eine Nachdenklichkeit zu kommen, aus der dann besser Unterschieden werden kann, worum es weiter gehen muss. Dafür wird Raum sein, denn für das kommende Jahr wurden gleich zwei anderthalbtätige Treffen vereinbart. So entsteht auch Zeit für die informelle Begegnung und das gemeinsame Gebet als nicht minder wichtige Elemente des gemeinsamen Weges.
Bischof Felix Genn und Teile der Bistumsleitung waren mit auf der Klausur. Der Bischof zeigte sich dankbar für die gemeinsame Diskussion und den Wunsch der Räte, den Weg der Kirche im Bistum Münster mitzugestalten.
An einer getroffenen Absprache wird die Ausrichtung und die Stimmung der pastoralen Dienstgruppen untereinander gut ablesbar: Die Priester verzichten auf zwei Plätze im Diözesanrat und bitten diesen darum, jeweils einen Platz den anderen Räten anzubieten. Durch einen solchen Schritt – der nichts mit Proporz und Machtverteilung aber viel mit gemeinsam wahrgenommener Verantwortung zu tun hat – wird deutlich, dass man Kulturwandel nicht machen, aber wahrnehmen und ihn unterstützen kann. Solcherart beeindruckt darf man nach der Klausur durchaus sein.