Sitzung des Rates am 30. November 2020

Das war eine Premiere: zum ersten Mal in seiner Geschichte fand eine Sitzung des Pastoralreferent*innen-Rates digital statt. Die Plattform „Teams“ machte es (leicht) möglich, die einmal im Jahr stattfindende Sitzung des Rates „solo“ – also ohne Priester- und Diakonenrat – durchzuführen. Problemlos, wie auch die Rückmeldungen der nahezu vollständig anwesenden Mitglieder*innen zeigten.

Inhaltlich war die Sitzung von zwei Themen geprägt:

1.

Das durchziehende Thema dieser Wahlperiode ist die Arbeit am Berufsprofil der Pastoralreferent*in. Ob beim Studientag 2018 oder dem gemeinsamen Prozess mit den Priestern und Diakonen: Ein neues Verständnis von Kirche im Bistum Münster, entsprechend dem Pastoralplan und Sendungspapier, muss die Konsequenzen für die Berufsrollen wahrnehmen und reflektieren.

Deshalb waren zu dieser Sitzung Kolleg*innen eingeladen, von Erfahrungen, Wirkungen und Bedeutungen der Arbeit in einem multiprofessionellen Team, mit Verwaltungsleitungen, als kollegial geführte Pfarreileitung und als Leitung einer Einrichtung zu berichten. Die Ratsmitglieder legten eigene Erfahrungen hinzu.

Deutlich wurde, dass Führungstechniken für unser Berufsbild wichtiger werden, dass sich eine weitere Spezialisierung auf den Bereich Liturgie und Verkündigung ergibt und dass Kollegialität über (bisherige) Grenzen hinweg dran ist. Auf diese Weise haben Pastoralreferent*innen Teil an Kirchenentwicklung und Organisationslernen. Dieser Anteil verpflichtet auch, nicht zuletzt die persönliche Haltung im Beruf.

Bischof Felix Genn benannte die Veränderungen als folgerichtig und ermutigte, auf diesem Weg weiterzugehen. Er bat darum, die Themen nicht nur von der rechtlichen Seite aus anzugehen sondern vertieft darüber miteinander zu sprechen, welchen Gehalt welche Rolle in der Kirche haben müsse, damit diese ihre Sendung erfüllen kann.

Christel Plenter, Leiterin des IDP, verwies auf die derzeit laufende Überarbeitung der Ausbildungsordnung und versprach, die Gedanken aus der Diskussion dort mit einzubringen. Sie selber sieht die o.g. Profilierungsschritte aber nicht in der Berufseinführungsphase, sondern später.

Matthias Mamot, Personaleinsatzreferent, zeigte auf, dass die weite Weise, in unserem Bistum Leitung in Pfarrei und Gemeinde zu denken, noch neue Ideen für den Ort und Einsatz der Pastoralreferent*innen hervorbringen wird.

Der Geschäftsführende Ausschuss wird weiter moderierend zwischen Bistumsleitung und Räten an dem Thema dranbleiben.

2.

Der Geschäftsführende Ausschuss hatte eine Überarbeitung der Satzung, Wahlordnung und Ordnung für die Kreisdekanatstreffen angeregt, da die derzeit gültige Fassung an einigen Stellen nicht mehr das abbildet, was ist und sein soll.

Und dies nicht nur auf formaler Ebene. Denn im Durchgang durch den Änderungsvorschlag spiegelte sich das Thema des ersten Teils der Sitzung darin wieder, nämlich darin, dass überlegt wurde, wie das Profil unseres Berufs in der Satzung beschrieben wird um daraus abzuleiten, dass unsere Berufsgruppe – einzigartig in Deutschland – auch eine beratende Position gegenüber dem Bischof einnehmen soll. Herr Genn betonte mehrfach, wie wichtig ihm dieser Rat als synodales Element der Kirche ist und wie brauchbar er ihn findet.

Die stärkere Zusammenarbeit mit dem Priester- und Diakonenrat wird in die Satzung aufgenommen. Der Wunsch nach dieser Zusammenarbeit wurde vom Rat deutlich bekräftigt, mit einigen Hinweisen zur Verbesserung der Ergebnisqualität der gemeinsamen Treffen.

Neu in die Satzung aufgenommen werden soll eine – vereinzelt bereits praktizierte – Stellvertreterregelung auf Kreisdekanatsebene, die – in der Vergangenheit angefragte – Möglichkeit, dass nicht die/der Kreisdekanatssprecher*in das Mandat im Rat wahrnimmt sowie – bereits existierende – Regelungen zur finanziellen Unterstützung der Arbeit.

3.

Im Berichtsteil verwiesen die MAV-Vertreterinnen auf die anstehenden Wahlen im kommenden Jahr.

Gleiches gilt auch für den Rat selber. Die Wahl wird im September stattfinden, gleichzeitig mit den anderen Räten. Im März wird der Wahlausschuss gebildet. Bis Ende April sollte auf Kreisdekanatsebene gewählt sein, weil danach das Kandidatenverfahren für die Direktmandate beginnt.

Auf seine Äußerungen in „Kirche + Leben“ zur Predigt durch beauftragte Laien angesprochen wiederholte der Bischof seine Position, dass dieses Thema einer neuen, gründlichen Bearbeitung bedarf. Er verwies auf entsprechende Gespräche auf Ebene der Bischofskonferenz. Der Rat bot seinen Rat an.

Das nächste Treffen des Rates ist die gemeinsame Sitzung mit den anderen Räten im März.

(jch)