Treffen des Rates im Dezember 2022

Am Freitag, 2. Dezember 2022, traf sich der Rat mit Bischof Felix im Pfarrheim an der Martinikirche in Münster. Moderator Max Eickmann begrüßte die Anwesenden im Namen des Geschäftsführenden Ausschusses und übergab das Wort an den Bischof für ein geistliches Wort. Der Bischof wies auf zwei Sätze hin, die ihm begegnet seien und die ihn in der aktuellen Situation der Welt und der Kirche sehr berührten:

„Sie lernen nicht mehr für den Krieg“ (Jes 2,4) im Blick auf den Krieg in der Ukraine, und: „Der Dialog ist der Sauerteig der Begegnung“ (Papst Franziskus). Bischof Felix betonte, es sei angesichts kontroverser Ansichten und sich widersprechender Perspektiven in unserer Kirche und beim synodalen Weg wichtig, den Dialog nicht abreißen lassen, sondern stets neu suchen und ermöglichen. Es folgte der Bericht des Bischofs über das letzte Treffen des Synodalen Weges, in dem er vor allem auf die Debatte wegen der Ablehnung des Grundlagentextes des Synodalforums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ einging. Weiter sprach der Bischof über den Ad-limina-Besuch im November 2022 in Rom und lobte das offene Miteinander der deutschen Bischöfe.
Christiane Hölscher als Gesandte in den Diözesanrat berichtete, dass dieser sich dem Papier des Synodalen Weges einstimmig angeschlossen habe. Christel Plenter teilte in ihrem Bericht aus dem IDP mit, dass die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Pastoralassistent:innen ebenso wie der Kurskalender überarbeitet und aktualisiert wurden, um künftig eine größtmögliche gemeinsame Ausbildung von Priesteramtskandidaten und Pastoralassistent:innen zu gewährleisten. Aus der Personalstelle berichtete Matthias Mamot, dass Annemarie Reimann ihre Tätigkeit als neue Sekretärin und Büroleiterin innerhalb der Personalstelle aufgenommen hat. Zum 09.01.2023 werde darüber hinaus Stefanie Heckenkamp-Grohs die Stelle der Personalreferentin übernehmen. Matthias Mamot tritt zum gleichen Zeitpunkt die Stelle des Personaldezernenten (ehem. Karl Render) an. Künftig sollen der Strukturprozess des Bistums und die noch zu errichtenden „Pastoralen Räume“ die Bezugsgrößen für die Personalplanung des Bistums sein. Matthias Mamot wies auch darauf hin, dass die veränderten Rahmenbedingungen mit einer Veränderung der beruflichen Rolle einhergehen werden. Aus diesem Grund wurden online bereits einige „Microfortbildungen“ angeboten, die künftig um präsente Fortbildungsformate ergänzt werden sollen. Rosi Meyer verwies auf das Protokoll des Beirates des Strukturprozesses, dass zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht wird. Darüber hinaus wurde mitgeteilt, dass der Strukturprozess mit Daniel Gewand nun auch eine Geschäftsführung erhalten, um die Prozessschritte im System des Bistums abzustimmen und zu ordnen.

Im Anschluss ging es an die inhaltliche Arbeit: Wir haben uns mit unserer Rolle als Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten in den pastoralen Räumen auseinandergesetzt. In Kleingruppen setzten sich „Kritikerinnen“, „Realistinnen“ und „Träumerinnen“ mit der Frage auseinander, wie sich die Rolle der Berufsgruppe der Pastoralreferentinnen angesichts der pastoralen Räume verändern könnte. Dazu wurden kritisch-negative, realistische und visionär-positive Aspekte gesammelt und später im Plenum vorgestellt. Die Einrichtung der pastoralen Räume kann innerhalb der Berufsgruppe der PA/PR auch Unbehagen auslösen. Es gibt Unsicherheiten, da noch nicht abschließend geklärt ist, ob die pastoralen Räume lediglich eine Matrix sein sollen, um Personalentscheidungen treffen zu können oder ob sie darüber hinaus auch der Beheimatung (ähnlich einer Pfarrgemeinde) dienen sollen. Eine Vergewisserung über die Möglichkeiten und Grenzen ist hier notwendig.
Kategoriales Arbeiten ist häufig schon beispielhaft für das Arbeiten in größeren Räumen. Pastorales und seelsorgliches Tun wird hier jenseits der traditionellen Pfarrei oder Pfarrgemeinde realisiert. Alle pastoralen Berufe müssen sich neu verorten. Diese Aufgabe kommt nun auch auf die Gruppe der Pastoralreferentinnen zu.
Die Idee, nicht direkt eine konkrete Vision für die Ausgestaltung der pastoralen Räume zu formulieren, sondern den bisherigen kirchlichen Alltag zu unterbrechen und zunächst zu beobachten und abzuwarten, welche Menschen, Aktionen und Projekte den neuen Raum füllen werden, war für alle Teilnehmerinnen ein interessantes Gedankenspiel.

Zum Abschluß des Nachmittags wurde ein Feedback der Teilnehmer und Teilnehmerinnen eingeholt. Nach dem Schlusssegen, den Bischof Felix für die Gemeinschaft erbat, schloss Max Eickmann die Sitzung.

Treffen der Räte

 Am 5. und 6. September 2022 tragen sich Diakonenrat und unser Rat der Pastoralreferent’innen zu einer gemeinsamen Tagung. Weil die Priester noch keinen Rat gewählt hatten, war der „atte“ Priesterrat am 6. September am Vormittag dabei.

Der Montag stand zunächst im Zeichen der Berichte. Nach der Begrüßung durch die Moderatoren der Räte eröffnete Dr. Bischof Felix Genn und sprach über das Missbrauchsgutachten und über die Herausforderungen der Vollversammlung des  Synodalen Weges.

Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp berichtete zunächst vom Strukturprozess zu den Pastoralen Räumen. Alle Veranstaltungen in den jeweiligen Dekanaten/Kreisdekanaten seien durchgeführt worden. Die meisten Rückmeldungen zu den Vorschlägen über die künftigen Pastoralen Räume wären positiv, wenige Anpassungen wären vorgenommen worden. Es gäbe nur noch wenige Räume, die noch nicht zu einer Lösung gefunden hätten und sogar im Einzelfall eine Fristverlängerung bekommen hätten. Im Frühjahr 2023 sollen alle Pastoralen Räume fixiert sein und zum 01.01.2024 in eine juristische Form geführt werden.
Es schloss sich eine allgemeine Debatte an, bei der der Generalvikar verschiedene Rückfragen der Teilnehmenden beantwortete; im Detail ging er unter anderem auf die muttersprachlichen Gemeinden und kategoriale Einrichtungen ein.
Abschließend erläuterte Winterkamp einige Neuigkeiten aus der Bistumsleitung. Werner Fusenig berichtete aus dem Diözesanrat und wurde durch Wortbeiträge von Dr. Winterkamp u. a. ergänzt.

Der Abend klang in den Kellerräumen des Borromaeums aus und es bestand reichlich Gelegenheit zum besseren Kennenlernen.

Der 2. Tag des Rätetreffens stand ganz im Zeichen der Studie der WWU Münster zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Bistum Münster.

Neben Bischof Genn und Generalvikar Winterkamp standen Stephan Baumers, Ann-Kathrin Kahle, Matthias Mamot, Beate Meintrup und Dr. Stephan Kronenburg Rede und Antwort.


 Nach einführenden Worten des Generalvikars stelle der Pressesprecher Dr. Stefan Kronenburg eine Präsentation vor, mit deren Hilfe er den Umgang des Bistums mit der Missbrauchsthematik erläuterte. Im Anschluss wurden seine Ausführungen aus dem Podium ergänzt und Sachfragen wurden beantwortet. Verschiedene Nachfragen zur Vrwaltungsgerichtsbarkeit, zur Besetzung von Personalkonferenzen, zum Umgang mit Priestergräbern / Bischofsgräbern wurden thematisiert,
ebenso wie die Rolle des Priesters und eine menschennahe Sexualmoral.

Am Nachmittag des zweiten Tages stand unter dem thematischen Schwerpunkt der Taufe. Dr. Florian Kleeberg, Fortbildungsrefernent des Bistums, war wegen digital zugeschaltet und hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Die Implikationen der Taufe durch Laien in theologischer und pastoralpraktischer Sicht“.

Nach dem Vortrag wurden Rückfragen und Statements zum Inhalt gesammelt. Es schloss sich eine Kleingruppenarbeit zu diesem Thema an, in deren Zusammenfassung wichtige Aspekte benannt wurden.

Am Schluss der gemeinsamen Sitzung dankten Bischof Dr. Felix Genn, Matthias Kaiser und Max Eckmann den Teilnehmer*Innen für die rege Beteiligung. Mit einem Impuls von Thorsten Löhring zum Thema: „Sei dankbar!“ und dem Segen des Bischof Dr. Felix Genn – verbunden mit der Bitte um Gebet für die kommende Tagung des Synodalen Weges – wurde die Tagung beendet.
/uh